Tumore des Nervensystems

Tumore peripherer Nerven
Die meisten Tumore im Bereich der peripheren Nerven sind gutartig. In sehr seltenen Fällen treten jedoch auch z.T. sehr bösartige Tumorarten auf.
In den meisten Fällen wird ein langsam an Größe zunehmender, fester Knoten im Bereich der Extremitäten oder des Körperstamms bemerkt. Später können lokale Schmerzen und Missempfindungen bis zu Lähmungserscheinungen im Verlauf des betroffenen Nerven hinzutreten.

Die Operation wird dann zur Entfernung des Tumors und zur Klärung der Gewebeart des Tumors erforderlich. In der Regel wird unter Vollnarkose mikrochirurgisch operiert, wofür ein kurzer stationärer Aufenthalt erforderlich ist. In Ausnahmefällen ist auch eine ambulante Operation mit lokaler Betäubung möglich.

Die häufigste Tumorart sind sog. Nervenscheidentumoren, d.h. Tumorarten die von den Hüllstrukturen der Nervenfasern ausgehen. Das Neurinom oder Schwannom lässt sich in den meisten Fällen unter dem Operationsmikroskop schonend vollständig entfernen, Ausfallserscheinungen oder ein Nachwachsen des Tumors sind sehr selten.
Bei den Neurofibromen gibt es solitär und plexiform auftretene Formen, wobei letztere den Nerven diffus durchwachsen und in der Regel nur mit Teilentfernung des betroffenen Nervengewebes entfernt werden können. Hier muss sich ggf. ein nervenrekonstruktiver Eingriff mit Nerventransplantation anschließen.
Maligne Tumoren der peripheren Nervenscheide sind erfreulicherweise sehr selten. Sie zeigen jedoch ein sehr bösartiges Wachstumsverhalten und lassen sich nur schlecht behandeln.

Es existieren weitere seltene Tumorarten (Perineurinome, Hämangiome, etc.). Weiterhin können periphere Nerven auch durch gutartige Zysten oder Ganglien von außen komprimiert werden. Eine Infiltration durch maligne Tumoren (v.a. Metastasen) ist ebenfalls möglich.