Die Osteoporose, auch als Knochenschwund bezeichnet, ist die häufigste Erkrankung des Knochens im höheren Lebensalter. Gekennzeichnet ist die Osteoporose durch eine Abnahme der Knochendichte, die durch einen raschen Abbau der Knochensubstanz bedingt ist. Der Knochen verliert hierdurch seine Festigkeit und Belastbarkeit. Somit führt die Osteoporose häufig zu Knochenbrüchen, insbesondere an der Wirbelsäule sowie am hüftgelenksnahen Oberschenkelknochen. Die Knochenbrüche entstehen durch Bagatelltraumen und leichtere Stürze, die am gesunden Knochen zu keinem Bruch führen würden. Als Beispiele können hier eine Drehbewegung im Rumpf, ein Sturz auf das Gesäß oder das Heben von Gegenständen genannt werden. Zum Teil entstehen die Brüche aber auch ohne jegliches Trauma.
Ursache für die Osteoporose ist insbesondere bei Frauen die Hormonumstellung in den Wechseljahren. Eine Langzeitbehandlung mit Cortison oder mit anderen Medikamenten, fortgeschrittenes Alter, geringes Körpergewicht, Rauchen, übermäßiger Alkohol-/ Kaffeekonsum sowie eine über längere Zeit anhaltende Immobilisation sind weitere Ursachen für eine Osteoporose.
Im Laufe des Lebens besteht für 46,4 % der Frauen und 22,4 % der Männer das Risiko eine größere osteoporotische Fraktur zu erleiden.
Gesunder Knochen | Minderung der Knochenmasse und Verschlechterung der Mikroarchitektur bei der Osteoporose |
Wirbelkörperbruch bei Osteoporose | Bild eines gebrochenen Wirbelkörpers |
Therapie des gebrochenen Wirbels
Wenn keine Einengung des Wirbelkanals durch den Bruch entstanden ist, kann zunächst eine konservative Therapie durchgeführt werden. Diese besteht im Allgemeinen aus einer Kombination von Schmerztherapie (Medikamente), der Verordnung eines Stützkorsetts sowie evtl. der Verordnung von krankengymnastischer Beübung mit leichter Bewegung zur Schmerzlinderung. Sollte es unter dieser konservativen Therapie zu keiner ausreichenden Linderung der Schmerzen kommen, steht seit einigen Jahren eine sehr effektive und minimalinvasive Operationsmethode zu Verfügung um den gebrochenen Wirbel und somit die Schmerzen des Patienten zu behandeln.
Bei der sogenannten Ballon-Kyphoplastie wird mit einer dicken Nadel durch die Haut der gebrochene Wirbelkörper punktiert. Danach wird in den Wirbelkörpern ein Ballon eingeführt und aufgeblasen, womit eine teilweise Wiederaufrichtung des gebrochenen Wirbels erreicht werden kann. Der Ballon wird dann entfernt und es wird Knochenzement in die entstandene Höhle des gebrochenen Wirbels eingebracht.
Die Erfolgsquote dieses Eingriffes kann anhand der bisher vorliegenden Studien als sehr hoch eingestuft werden. Eine Studie aus dem Jahre 2003 zeigte, dass 80 % der operierten Patienten nach einer Woche mobil waren. 90 % aller Patienten, die vor der Operation im Rollstuhl saßen, konnten nach einer Woche wieder laufen.
Eine weitere Studie zeigte, dass etwa 30 % der operierten Patienten im Verlauf völlig schmerzfrei waren. Bei 60 % konnten die Schmerzen deutlich gelindert werden. Schmerzmedikamente konnten somit in der Dosierung reduziert oder sogar komplett abgesetzt werden.
Grundsätzlich muss im Einzelfall darüber entschieden werden, ob eine Ballon-Kyphoplastie für Sie als geeignete Behandlungsmethode infrage kommt. Dies hängt von mehreren Faktoren ab, die Ihr Arzt gerne mit Ihnen besprechen wird.
Der gebrochene Wirbel | Einbringen des Ballons über eine Nadel in den Wirbel |
Aufblasen des Ballons im Wirbel und Aufrichten des Bruches |
Nach Entfernen des Ballons wird Zement eingebracht |
Der mit Zement aufgefüllte Wirbelkörper |
Bilder mit freundlicher Genehmigung der Firma