Erkrankungen peripherer Nerven

Nervenverletzungen
(Neurolysen/ Nervennähte/ Nerventransplantation/ Neuromresektion)

Nervenverletzungen am peripheren Nerven können zu Funktionsstörungen bis zum vollständigen Ausfall eines peripheren Nerven mit motorischen und sensiblen Lähmungserscheinungen führen. Neben stumpfen Verletzungen kann der Nerv partiell oder vollständig scharf durchtrennt werden. Auch Kombinationen der genannten Verletzungen sind möglich. Nach vollständiger oder inkompletter Durchtrennung eines Nerven bildet sich in der Regel ein sogenanntes Verletzungsneurom (Knotenartige Verwachsung an der Verletzungsstelle des Nerven), das dann Ausgangspunkt für sehr unangenehme Schmerzen und Missempfindungen sein kann.

Bei akuten Verletzungen mit scharfer Nervendurchtrennung ist in der Regel eine primäre Operation mit End-zu-End-Naht des verletzten Nerven das angestrebte Operationsverfahren.
Bei stumpfen Verletzungen wird in der Mehrzahl der Fälle zunächst eine spontane Erholung des Nerven abgewartet. Sollte sich innerhalb der ersten Wochen und Monate nach dem Unfall keine Besserung einstellen und sich in den elektrophysiologischen Untersuchungen (Nervenstrommessung) keine Heilungstendenz zeigen, ist dann in einem zweiten Schritt oft eine Operation mit Freilegung des verletzten Nerven erforderlich.

Neben einer isolierten Freilegung und der bereits genannten End-zu-End-Nervennaht gibt es jedoch Situationen in denen diese Operationsmethoden nicht angewendet werden können. Bei vollständigen Nervendurchtrennungen oder Ausbildung einer ausgeprägten posttraumatischen Vernarbung ist oftmals eine Nervenrekonstruktion nur durch Verwendung eines körpereigenen Nerventransplantats möglich. Hierfür wird in den meisten Fällen ein einfach zu erreichender Hautnerv am Unterschenkel entnommen und in den Defekt des verletzten Nerven eingenäht.

Bei Schmerzsyndromen aufgrund eines Neuroms, d.h. bei Vorliegen eines nach einer Nervenverletzung aufgetretenen Nervenknötchens, ist oft die Resektion des Neuroms und ggf. die Kombination mit einem nervenrekonstruktivem Eingriff erforderlich.